Waldorfsalat mit Kefir

Nein, mit der Waldorfschule hat der weltberühmte Waldorfsalat nichts zu tun. Wer den Salat aus einfachen, gesunden und leckeren Zutaten gegessen hat, kann deshalb noch lange nicht seinen eigenen Namen tanzen! ;-)

Der Salatklassiker wurde schon Ende des 19. Jahrhunderts in New York erfunden, im Hotel Waldorf, aus dem schließlich das berühmte Hotel Waldorf-Astoria hervorging. Die Vorfahren der Hotelgründer Astor stammten aus dem deutschen Walldorf (bei Heidelberg), was sowohl dem amerikanischen Hotel als auch dem Salat seinen Namen gab. Mit den Waldorfschulen hängt der Name des Salats aber dennoch zusammen. Denn in Deutschland entstand schließlich, angelehnt an den elegant klingenden Namen des Hotels, die Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik, deren Gründer 1919 zusammen mit Rudolf Steiner die erste Waldorfschule eröffnete. So hängt am Ende doch noch alles mit allem zusammen!

So, jetzt wisst ihr Bescheid, welche Geschichte ihr beim nächsten Dinner euren Freunden erzählen könnt, wenn die Sprache auf den tollen Waldorfsalat kommt. Man muss das alles aber gar nicht wissen, um diesen unglaublich frischen und schnell gemachten Rohkost-Salat zu lieben, der aus unerklärlichen Gründen ein bisschen in Vergessenheit geraten ist. Zu Unrecht! Vertraut uns: Die Wiederentdeckung lohnt sich.

Waldorfsalat besteht traditionell aus nur fünf Grundzutaten: Äpfel, Sellerie, Walnüsse und als Dressing eine Mischung aus Mayonnaise und Joghurt. Wir haben für unsere leckere neue Version den Joghurt durch frischen Kefir ersetzt, um den Salat zusätzlich mit einer Vielfalt an gesunden Mikroorganismen zu vitalisieren. Wer die Kefirknollen von Wellness-Drinks nicht zuhause hat, kann den Salat natürlich genauso gut mit Griechischem Joghurt oder Bulgarischem Joghurt zubereiten.

Nicht nur das Dressing lässt sich bei diesem wunderbaren Rezept prima variieren. Auch bei der Wahl des Selleries und der Äpfel könnt ihr ganz unterschiedliche Akzente setzen. Für das Originalrezept wurde ursprünglich klein gehackter Staudensellerie verwendet, also die langen grünen Selleriestangen, die besonders knackig sind. Ich finde das als Frischefanatiker nach wie vor am besten. Heute verwendet man aber viel häufiger den zarten und weichen Knollensellerie, den man in feine Stifte oder Würfel schneidet.

Bei den Äpfeln wählt man typischerweise säuerliche Apfelsorten wie Elstar oder Braeburn, braucht dann aber oft ein bisschen zusätzliche Süße beim Abschmecken. Wenn ihr gleich einen süßeren Apfel verwendet, könnt ihr euch die zusätzliche Prise Zucker meist sparen.

Im industriell hergestellten Waldorfsalat, den man in den USA in praktisch jedem großen Supermarkt findet, sind oft sogar Ananasstücke und Mandarinen verarbeitet. Das schmeckt zwar exotisch-fruchtig und auf jeden Fall lecker, nimmt dem Salat aber auch ein wenig seinen ganz besonderen Charakter – probiert es einfach mal aus! Was dagegen unbedingt hineingehört, sind gehackte Walnüsse. Sie runden den Waldorfsalat mit Kefir-Dressing ab, sorgen für den gewissen Biss und passen hervorragend zum Geschmack von Apfel und Sellerie.

Das benötigt ihr an Zutaten:

• 125 g Stauden- oder Knollensellerie
• 1 mittelgroßer Apfel (ca. 180 g), süß-säuerlich
• 50 g Walnusskerne
• 3 EL frischer Kefir, 1-2 Tage fermentiert (so macht ihr Kefir!)
• 3 EL Mayonnaise (oder veganer Mayonnaise-Ersatz)
• 1 El Zitronensaft
• Salz und Pfeffer
• Optional (zum Abschmecken bei sauren Äpfeln): einige Prisen Zucker
• Optional: 2-3 große Blätter Romanasalat zum Servieren

So einfach ist die Zubereitung:

1. Selleriestangen putzen und in kleine Scheiben schneiden. Wer lieber Knollensellerie nimmt: Knollensellerie schälen und in feine Stifte schneiden.
2. Den Apfel achteln, Gehäuse entfernen und die Apfelschnitzen in dünne Scheiben schneiden. Wer den Waldorfsalat mit Kefir besonders zart mag, kann den Apfel vorher schälen, lässt sich dann aber die die gesunden Inhaltsstoffe der Schale entgehen. Ein guter Kompromiss ist es, den Apfel nur etwa zur Hälfte zu schälen.
3. Sellerie- und Apfelscheiben sofort mit dem Zitronensaft beträufeln, vermischen und zur Seite stellen.
4. Walnusskerne fein zerbröseln oder hacken.
5. Kefir und Mayonnaise (oder veganen Mayonnaise-Ersatz) in einer kleinen Schüssel miteinander verrühren, nach Lust und Laune mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Sellerie- und Apfelscheiben vorsichtig unterheben.
6. Entweder in Schalen oder angerichtet auf großen Blättern Romanasalat servieren.
7. Der Salat schmeckt toll als Beilage, aber natürlich auch als kleine Mahlzeit mit Baguette, Buttertoast, Kefir-Haselnussbrot und natürlich mit frischem Sauerteigbrot (echte Sauerteig-Kultur).
8. Ich persönlich finde den Waldorfsalat am besten, wenn er direkt nach der Zubereitung serviert wird und nicht lange ziehen darf. Dann sind die einzelnen Aromen noch besonders gut zu erschmecken. Aber in dieser Frage gehen die Meinungen sicher auseinander. ;-)
   
   

  

                  
Facebook
                              
Twitter
                              
LinkedIn
                              
Xing
                              
E-mail
                              
tumblr
                              
Pinterest
                                    
Reddit